18. Juli 2011 | News,Vor 100 Jahren | Ein Kommentar

Trainer Baade

Fußball-Romantik ist kein bisschen verkehrt, solange sie sich an den Realitäten reibt und nicht zu purer Nostalgie verkommt…

Trainer Baade erhält heute bei der 11Freunde-Preisverleihung in Mainz den Sonderpreis für das „Fanmedium des Jahres“ – und FANartisch gratuliert sehr herzlich, obwohl den 11Freunden da mal wieder ein großer Fehler unterlaufen ist. Riesenbock geschossen, Jungs! Trainer Baade hätte natürlich als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet werden müssen, aber diesen Titel haben sie doch glatt einem gewissen Jürgen Klopp zugeschustert zugesprochen… Nein, Quatsch, Kloppo hat das genauso verdient wie die Kunst- und Kultfigur Trainer Baade, jene intelligente eloquente Mischung aus einem mit Schmäh grantelnden Ernst Happel und einem charmant nörgelnden Harry Rowohlt, die in der Blogosphäre des Internets so vernetzt ist wie kaum ein anderer Fußball-Blogger und einen eigenen Stil kultiviert, an die großen und kleinen Fragen des Fußballs heranzugehen. Oder diese überhaupt erst zu stellen. Und nicht nur online, sondern auch mit vielen realen Fußball-Begegnungen im richtigen Leben. Das kommt ganz selten vor…

Trainer Baade hat seinen eigenen Charakterkopf, eine unverwechselbare Perspektive auf die (Fußball-)Welt mit einem klaren Standpunkt, der sich nicht an den Mainstream anbiedert. Rückgrat nennt man das auch heute noch, wo viele schon nicht mehr wissen, was das eigentlich ist. Authentisch. Trainer Baade ist Fan der deutschen Nationalmannschaft und in der bunten Liga zu Hause. Und in Duisburg. Trainer Baade kann den Doppelpack auch mit Ketchup, sich am Bratwurststand also gleich zweimal hintereinander den roten Strahl aus der Flasche auf den Mantel schießen. Und Fußball-Statistiken verblüffende Erkenntnisse abgewinnen. Ein Mann des Volkes. Preisverleihungen sind ja nicht selten der Anfang vom Ende, danach wird es oft nicht mehr besser, sondern eher beliebiger, abgenutzter. Bei Trainer Baade ist das nicht zu befürchten. Hier ist es vielleicht erst der Beginn von etwas noch Größerem. Aber am besten bleibt alles beim Alten, Trainer! Einfach weitermachen…

Herzlichen Glückwunsch, Frank!

PS: Es ist natürlich klar, dass ein gemeinsamer Besuch mit Trainer Baade im Dortmunder Borusseum die mediale Welle macht, wenn Trainer Baade im Fußball-Museums-Test dem BVB-Museum hinterher einen Punkt weniger zuspricht als dem Schalke-Museum; und von FANartisch noch dazu gebracht wurde, das Borusseum in umgekehrter Reihenfolge, entgegen des normalen, mit Pfeilen auf dem Boden gekennzeichneten Weges zu besichtigen, in einem Tempo, das unserer Oberflächlichkeit hier gerecht wird, nicht aber dem tieferen Interesse des Testers. Das Borusseum hat dem Besuch trotzdem standgehalten (sogar dem gemeinsamen Karaoke-Duell), obwohl FANartisch beteiligt war. Dass man das unter erschwerten Bedingungen in jede seriöse und sehr ernst gemeinte Bewertung einbeziehen muss, wird Trainer Baade erst nach und nach bewusst werden. Wir arbeiten daran…

 

Ein Kommentar zu “Trainer Baade”

  1. […] einen eigenen Stil kultiviert, an die großen und kleinen Fragen des Fußballs heranzugehen”. Sagt FANartisch. Trainer Baade ist “manchmal alt und weise, manchmal hibbelig und jung, manchmal ein wenig […]