25. März 2007 | Le Pissoir,News | Kommentare deaktiviert für PISSI-SPIELE MIT DOKTOR

PISSI-SPIELE MIT DOKTOR

Da musste mit Wolfgang Ruiner ein erfahrener Sportjournalist, der mit allen Wassern gewaschen ist, zu Wolfgang Uriner werden, um uns für das programmatische Medium ÖSTERREICH den kahnschen Pipi-Skandal transparenter zu machen. Le Pissoir wäre nicht jene notorische FANartisch-Rubrik, wenn wir uns nicht auch dieses uriniert-prädestinierten Themas routiniert und unaufgeregt wie ein Klostein annähmen, Wortspielkasper und Fäkalfakirephraseure, die wir nun mal sind. Nachdem wir bislang nur von einem normalen Saufgelage ausgegangen waren und gegen die berlusconesken Tricks vom AC Milan wetterten, mit Platini ausgerechnet einen ehemaligen Schwarz-Weißen im Bayerngate zu einem Rot-Schwarzen gedreht zu haben, öffnete uns Wolfgang Ruiner schier die Augen:

Zum Eklat sei es knapp vor Mitternacht gekommen, als der österreichische Doping-Arzt Dr. Franz Krösslhuber die Urinprobe von Kahn wiederholen ließ (eineinhalb Stunden nach Spielende hatte der Bayern-Torwart endlich gekonnt gekonnt). Warum Dr. Krösslhuber die Urinprobe dann nicht gelten ließ, erklärt der Urin-Checker so: „Im Doping-Raum war eine Toilette mit Zugang. Da konnte ich alles beobachten. Herr Kahn hatte mich vorher schon ein paar Mal gerufen – aber da konnte er nicht. Dann war er verschwunden und stand plötzlich mit einem vollen Harnbecher vor mir.“ In der Folge sei es Schlag auf Schlag gegangen – „Herr Kahn, ich möchte, dass die Probe regelkonform abgewickelt wird! Sie müssen sie wiederholen!“ In schillerndsten Farben beschreibt Wolfgang Ruiner nun, was sich in der Folge ereignete:

Da wurde der Titan zum Vul-Ka(h)n. Er warf das Lulu gegen die Wand und soll geschrien haben: „Ihr Österreicher, ihr habt ja einen Schuss. Das kann doch nicht wahr sein. Das ist ja alles Scheiße.“ Der ganze Doping-Raum (30 Quadratmeter) war mit Urin besudelt. Dr. Krösslhuber: „Auch die Unterlagen. Zum Glück hatte ich die Formulare in doppelter Ausführung dabei, man kann sich ja mal verschreiben.“ Getroffen wurde der Lienzer Arzt vom Urinbecher aber nicht. Dr. Krösslhuber: „Ich wurde körperlich nicht attackiert.“ Kurz nach dem Ausraster konnte Kahn dann doch noch einmal. Dr. Krösslhuber: „Da war ich wieder dabei.“ Der Harn war übrigens in Ordnung.

FANartisch meint: Harn okay, Sperre okay, alles okay! Und jetzt wissen wir endlich, warum Doping-Räume komplett gekachelt sind… Und warum viele Österreicher ein paar Ressentiments gegen uns Piefkes haben…

BUCK LEBOWSKI