SLAP! Die Ohrfeige von Pep Guardiola für Thiago Alcantara saß bei der Supercup-Niederlage des FC Bayern gegen Borussia Dortmund. Im Eifer des Gefechts entlädt sich der Frust über den Spielverlauf mit einem Schlag ins Gesicht, der wie ein Weckruf funktionieren sollte, in der theoretischen Trainer-Psychologie am Spielfeldrand. Dass Guardiola Thiago die Ohrfeige gibt, mag daran liegen, dass sich beide schon vom FC Barcelona her aus dem Effeff kennen und der neue Bayern-Trainer hier bereits weiß, woran er ist. Thiago Alcantara veträgt einen Knuff, kann das ab, schlägt weder zurück noch schnappt ein. Minimiertes Risiko bei einem Signal an die Mannschaft, das auf kurze Sicht für die erhoffte Wende im ersten Duell der Saison mit dem BVB wirkunglos verpuffte, aber Guardiola noch lange nachhängen könnte. Auch ein Erfolgs-Trainer wie Jürgen Klopp experimentierte einst in Mainz erfolgreich mit Ohrfeigen für seine Spieler, aber in der Kabine vor einem Match spielerisch zum Wachmachen, zum Aggressiv-Machen, damit das Team sofort da ist, in die Zweikämpfe findet, von Beginn an weiß, worum es geht auf dem Platz. In der Bud-Spencer-und-Terence-Hill-Schlag-Synchronisation klingt die Guardiola-Ohrfeige allerdings dramatischer, als es in Wirklichkeit war, und ganz sicher gibt es demnächst eine ganze Reihe von Spielen, in die der FC Bayern München leichter findet und seinen ehrgeizigen und emotional leicht überschäumenden Trainer etwas zufriedener und ruhiger macht…

Schlag ins Gesicht: Die Guardiola-Ohrfeige für Thiago (Video mit Slap-Synchro)
Supercup 2013, Borussia Dortmund vs. FC Bayern München 4:2
1 Video (Quelle: Youtube)