13. Dezember 2012 | Auswärtsspiel,News | Kommentare deaktiviert für Die drei ??? und das DFL-Sicherheitskonzept

Die drei ??? und das DFL-Sicherheitskonzept


Eigentlich sind es ja noch viel mehr Fragezeichen hinter einem DFL-Sicherheitskonzept, das von Politikern in Deutschland ebenso „benutzt“ wurde wie von Polizei(-Gewerkschaft) und Medien. Instrumentalisiert, kompromisslos ohne große Diskussion beschleunigt, alles für die Sicherheit. Unsicher sind nach dem Beschluss des DFL-Sicherheitskonzepts nun die normalen Fußballfans, die einfach nur Fußball in deutschen Stadien sehen wollen, als freie Bürger einer Demokratie, die die Rechte ihrer Bürger schützen und nicht mit Füßen treten soll. Nacktscanner? Ausziehen? Stehplatz-Abbau? Reduzierung der Auswärts-Tickets auf null? Null Toleranz? Mehr Willkür? Kein Dialog mit den Fans? Die drei ??? und das DFB-Sicherheitskonzept. Erster Detektiv Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews (zuständig für Recherche und Archiv) lösen bekanntlich laut Visitenkarte jeden Fall und würden wohl nach dem Ausschlussverfahren vorgehen, um ein paar Antworten hinter die vielen Fragezeichen zu setzen und ein wenig Sinn ins Dunkel zu bringen. FANartisch schaut den fiktiven Rackern mal fiktiv dabei über die schmalen Schultern…

Fragen zum brandneuen DFL-Sicherheitskonzept an Dr. Justus Jonas, Erster Detektiv der Drei Fragezeichen Capo der Ultras Rocky Beach (URB):

Frage: Sind Fußball-Stadien in Deutschland seit 2006 etwa unsicherer geworden?
Antwort: Nein.

Frage: Und gegenüber den 70ern, 80ern und 90ern?
Antwort: Erst recht nicht.

Frage: Ist das Abbrennen von Bengalos in einem Fußballstadion bereits ein Akt von Gewalt gegen andere?
Antwort: Nein, eher nicht.

Frage: Nutzen Politiker im Allgemeinen und Innenminister im Besonderen die Frage der Sicherheit im Fußball zur Profilierung im Wahlkampf?
Antwort: Ja, schon.

Frage: Geht es angesichts eines enormen finanziellen Drucks auf die Haushalte von Bund und Ländern nicht auch um ein Abwälzen von Sicherheitskosten, die mit den Steuereinnahmen aus dem Bereich des Fußball-Business eigentlich längst refinanziert werden.
Antwort: Könnte sein, eher Ja. Auf keinen Fall Nein.

Frage: Ist der deutsche Fußball verantwortlich für die Versäumnisse an Erziehung bei den ganzen Bengalo-brennenden und brandschatzenden Ultrahorden an Problemjugendlichen in Deutschland?
Antwort: Eher nicht.

Frage: Ist der Fußball die alleinige Ursache für die Wirkung der Gewalt im Umfeld von Fußballspielen?
Antwort: Manchmal. Eher selten. Nie allein.

Frage: Sind alle Ultras eigentlich Hooligans, Schwerverbrecher, Bombenleger und Terroristen?
Antwort: Nein.

Frage: Nehmen die ganzen Bengalo-brennenden und brandschatzenden Ultrahorden an Problemjugendlichen in Deutschland Fußball vielleicht als ein großes Eventfeld für pubertäre Abenteuer der großen Freiheit von Alkohol und Randale?
Antwort: Könnte ja sein.

Frage: Ist Fußball dabei das einzige sicherheitsrelevante Eventfeld in Deutschland?
Antwort: Nein.

Frage: Ist es sinnvoll, Fußballfans kollektiv für die Vergehen Einzelner zu bestrafen.
Antwort: Nein.

Frage: Geht Polizei- und Grenzschutz-Beamten dieses ständige Überstundenschieben in der Bereitschaft wegen Fußball eigentlich zu Recht auf den Sack?
Antwort: Ich glaube Ja. Vermutlich besonders an Wochenenden.

Frage: Reduzieren Fiktion und Medien das Fußballumfeld nicht zu sehr auf ein Action-Bündel an Ereignissen wie im Video oben?
Antwort: Das ist ein spezial gelagerter Sonderfall, aber nicht ganz abwegig.

Wir danken am Endes des Tages für die ganze Klugscheißerei!