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 Der Klassiker in Wolfsburg, alle Jahre wieder…

„Feuer frei!“, hieß es in Wolfsburg noch nach der unglücklichen Heimniederlage im Halbfinale des DFB-Pokals, als der VfL seine deprimierten Fans in einer leicht sado-masochistischen Anwandlung nach Spielschluss weltironisch mit Konfettikanonen beschoss. Kopf hoch in schlechten Zeiten, wie es sich für einen Weltkonzern gehört? Wer die Musik bestellt hat, bestimmt, wann die Feier zu Ende ist? Zu Ende sein könnte der Tanz auch in der Bundesliga für VW Wolfsburg überraschender, als es den Volkswagenentscheidern mal wieder bewusst war. Wieder mal Alarm im Werk, Augenthaler ist jetzt schuld an allem. Aber der VfL befindet sich in bester Gesellschaft: Alarm allerorten, Planungssicherheit nirgendwo. Der Transfermarkt wird dieses Jahr so hektisch wie der Aktienmarkt fünf Minuten vor Börsenschluss…

Planungssicherheit hat nur Borussia Mönchengladbach – für die 2. Liga. Und der FC Bayern München – für den Uefa-Cup! Immerhin. Der Rest weiß nicht, ob er schon mal Meistershirts bedrucken lassen soll, mit heißen Sprüchen, T-Shirts mit „ByeBye Bayern!“ etwa, Meistershirts mit „Doch nicht 50 Jahre kein Meister, ätsch!“ oder „Keinmal ist Bremer Recht!“, Meistershirts mit „Schwaben schaffe das!“ oder „Wer hat am letzten Spieltag nix zu feiern? FC Bayern!“. Aber nix zu feiern haben dann eben auch noch die beiden anderen Absteiger aus der Bundesliga, und da ist es nach dem Prinzip „jeder schlägt jeden“ und „zu Hause verlieren, auswärts gewinnen“ so brutal eng, dass selbst so erfahrene Sportschaugucker wie wir sich nicht erinnern können, dass Ernst Huberty je gesagt hätte: „Guten Abend, meine Damen und Herren, 31. Spieltag und die halbe Liga kann noch absteigen…“