ADS beim HSV: Diagnose Auswärtsamkeitsdefizitsyndrom
Zugegeben: Das legendäre Aufmerksamkeitsdefizit, das Nigel de Jong einst im Interview nach dem Champions-League-Quali-Unentschieden seines HSV in Pamplona an den Tag legte, ist schon länger her und Schnee von gestern. Das Video mit seiner Antwort auf die Frage, ob es nach gelungener CL-Qualifikation 2006/2007 jetzt noch Sekt gäbe, passt aber irgendwie schon auf die aktuelle Situation beim HSV: „Nein, nein, nein, kein Sex, ich geh nach Hause, hab ja auch ne Freundin und so…“
Und passt auch wieder nicht: Denn gerade in den jüngst in Serie verlorenen Auswärtsspielen haben die Hamburger den rekonvaleszenten Mittelfeldabräumer de Jong schmerzlich vermisst, der es nicht nur vermag, gegnerischen Spielern Respekt einzuflößen, sondern auch in Lethargie verfallende Mitspieler wachzurütteln und mitzureißen. Und das wäre zurzeit genau die richtigen Therapie für einen HSV, der auswärts (und manchmal auch in Heimspielen) unter dem berühmten Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS)
zu leiden scheint – allerdings ohne die oft dabei beobachtete Hyperaktivität (ADHS), an deren Stelle bei den Hamburgern ein Sekundenschlaf oder eher Minutenschlaf getreten ist. Oder ist es schon Winterschlaf?
Diagnose Auswärtsamkeitsdefizitsyndrom beim HSV. Keine Konzentration für zwei Halbzeiten Fußball in der Fremde. Wenn in der ersten Halbzeit nicht schon nach einer halben Stunde das Spiel mit 3 Gegentoren entschieden ist (wie in Hoffenheim und Hannover und zuvor in Wolfsburg), uneinholbar 3:0 für den Gegner, sondern wie in Berlin gar mit einer eigenen 1:0-Führung in die Pause gegangen wird, muss eben in der zweiten Hälfte ein wenig Schlaf nachgeholt werden. Hertha reichten nach dem „Pausentee“ (was gibt es eigentlich in der HSV-Kabine?) vier wache aggressive Minuten, um das Spiel gegen verträumte Hamburger zu drehen. Gegen so wenig Konstanz im Zweikampfverhalten kann auch ein Mladen Petric nicht anschießen, selbst mit Fallrückzieher-Toren wird das eng.
FANartisch verschreibt: Hallo-wach-Massagen im Dauer-Entmüdungsbecken! Eine Woche Fernseh- und vor allem Zapping-Verbot! Heimspiel-Kur gegen Werder Bremen! Und vorher wird bei den Länderspielen erst mal richtig schön Schlaf nachgeholt…*
DOC LEBOWSKI
* Und keine Computerspiele unter der Bettdecke!!!
PS: Unser Dank dafür, dass wir endlich das passende Sex-Video De-Jong-Video zu unserem Bundesliga-Remix Nein, nein, kein Sex! Fußball! gefunden haben, geht raus an den freshen Kollegen Doc G.
Statistik: Torschützen, Mannschaftsaufstellung und mehr:
Bundesliga 2008/2009, 13. Spieltag:
Hertha BSC Berlin – Hamburger SV 2:1 (0:1)
Sa 15.11.2008, 15:30 Uhr, Olympiastadion Berlin, 52.000 Zuschauer
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Tore:
0:1 Mladen Petric (12., Linksschuss, Vorlage: Boateng)
1:1 Cicero (46., Kopfball, Chahed)
2:1 Valerie Domovchiyski (49., Linksschuss, Nicu)
Aufstellung Hertha BSC Berlin:
Jaroslav Drobny
Sofian Chahed
Arne Friedrich
Josip Simunic
Marc Stein
Cicero
Pal Dardai
Gojko Kacar
Maximilian Nicu
Raffael
Andrej Voronin
Trainer: Lucien Favre
Aufstellung Hamburger SV:
Frank Rost
Jerome Boateng
Bastian Reinhardt
Joris Mathijsen
Marcell Jansen
Guy Demel
David Jarolim
Alex Silva
Piotr Trochowski
Ivica Olic
Mladen Petric
Trainer: Martin Jol
Wechsel Hertha BSC Berlin:
Valerie Domovchiyski
für Raffael (46.)
Patrick Ebert
für Andrej Voronin (90.)
Fabian Lustenberger
für Gojko Kacar (90.)
Wechsel Hamburger SV:
Jonathan Pitroipa
für Jerome Boateng (60.)
Paolo Guerrero
für Piotr Trochowski (75.)
Dennis Aogo
für Marcell Jansen (81.)
Karten Hertha BSC Berlin:
Gelb für Gojko Kacar
Gelb für Pal Dardai
Gelb für Josip Simunic
Gelb für Sofian Chahed
Karten Hamburger SV:
Gelb für Jerome Boateng
Gelb für Mladen Petric
Gelb für David Jarolim