31. Oktober 2011 | News,Vor 100 Jahren | Kommentare deaktiviert für Fail, Tor: Werner Dreßel – Tor gegen Stuttgart (Video: 1982, Dreßel-Tor, VfB Stuttgart – 1. FC Nürnberg)
Nicht nur für dieses Tor, aber auch wegen diesem hat Arnd Zeigler in seiner Bremer Schunkelbude „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ die Kategorie „Kacktor des Monats“ ausgelobt: Das Werner-Dreßel-Tor gegen den VfB Stuttgart von 1982 gewinnt rückwirkend gleich mehrere Medaillen. Kacktor des Monats und Jahres geht für Nürnbergs flachsblonden Fein-Abstauber Werner Dreßel anno 1982 locker klar, doch auch der Titel Kacktor des Jahrzehnts und Jahrhunderts könnte allein ihm und dem 1. FC Nürnberg gehören, wenn man mal alle Tore durchginge, die so richtig schön peinlich sind. Oder hässlich wie die Nacht. Oder zehnmal abgefälscht. Oder so 49-prozentige Eigentore mit Ambition auf das Kippen der 50+1-Regel. Beim Tor von Dreßel macht der Pfosten gleich zwei Stuttgarter zu Stunt-Deppen. Ätsch, ausgetrickst. Werner Dreßel könnte das Tor in Zeitlupe machen, den Ball mit dem Kopf über die Linie rollen. Doch Dreßel schiebt ihn einfach nur rein, sportlich fair. Um Jahrzehnte später wiederentdeckt und preisgekrönt zu werden. We love it!
Kacktor des Monats, Jahres, Jahrzehnts, Jahrhunderts…
Werner Dreßel: Tor gegen VfB Stuttgart (1982)
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Mediale Verteilungskämpfe im Fußball-TV der größten Football-Clubs in England: Mit Man City TV greifen die Neureichen von Manchester City nun die Parvenüs von Chelsea TV in den neuen Medien an, und je mehr Geld in diesen explodierenden Zweig der weltweiten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gesteckt werden kann, desto größer Erfolg und Aufmerksamkeit. Nigel de Jong kickt einen Ball in die Kamera (siehe Video oben) – spektakulär, dieses ManCity TV (kurz: City TV). Einen Youtube-Channel zu haben ist ein Must-Have von vielen für die großen Fußball-Clubs dieser Zeit, diesen allerdings mit wirklich interessanten Inhalten zu befeuern: unbezahlbar. Doch im Fußball-TV gibt es so viele Kanäle… Auch MUTV von Manchester United und ManUtd TV liegen schwergewichtig im Rennen und preisen den neuen englischen Rekordmeister, Liverpool FC TV richtet den Fokus auf die Reds, den alten englischen Rekordmeister von anno LFC on Merseyside, und Arsenal TV macht in London auf Old School, pflegt die gute alte Schule des Fußball-Fernsehens. Die Videos vom ach so „neuen“ Fußball-TV der Vereine im Internet, die wir hier exemplarisch rausgekramt haben, stammen jedoch von eben jenen Scheich- und Oligarch-geführten Football-Clubs, die mit Fußball-Fernsehen online auf die mobilen Handy-Kids zielen und den schnellen Download, das tolle Traumtor und den schnellen Lacher zwischendurch. LOL, crazy Fail im Training und so. Sympathie kann man sich vielleicht doch kaufen im Fußball, zumindest bei den ganz ahnunglosen und unschuldigen Kids, die noch nie etwas von Ablösesummen, Aktienpaketen, Vereinsverkäufen und überhaupt dem Schlagwort „Moderner Fußball“ gehört haben, weil sie (noch) nicht wissen, dass es mal einen „alten“ gab…
So spielt David Luiz für Chelsea TV den stummen Interview-Clown im Sesamstraßen-Style, eine ansteckende Mischung aus Krümelmonster und Supergrobi mit der Frisur von Sideshow-Bob (siehe Compilation in Video 2). Tingeltangel-Fernsehen für Fortgeschrittene. Und City TV blickt bei Manchester City hinter (fast) alle Kulissen, zeigt von tollen Toren des Man-City-Nachwuchses (Alex Henshall gegen Liverpool mit seinem Volley-Traumtor etwa, Video 3) bis zu außergewöhnlichen Trainings-Treffern (z.B. der Joe-Hart-Fallrückzieher, Video 4) der teueren Profis alles, was Fußball-Fans interessieren könnte oder auch nicht. Liebt uns!, schreit es online heraus, das Fußball-TV. Kauft unsere Trikots und Fanartikel! Wir sind voll cool, ey! Und auch nur Menschen – auch wenn wir so pervers viel Geld mit Fußball verdienen und immer mehr verdienen müssen, damit wir auch morgen noch so pervers viel Geld verdienen können. Und die Eintrittspreise erhöhen. Sonst müssen wir „unseren“ Football-Club schon wieder verkaufen…
Fußball TV: Chelsea TV vs. Man City TV vs. MUTV vs. Liverpool FC TV vs. ManUTD TV vs. Arsenal TV
Ein Fußball-TV war doppelt, das müssen wir leider abziehen…
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12. Oktober 2011 | News,Vor 100 Jahren | Kommentare deaktiviert für Marathon-Gesichter: Und wie siehst du bei Belastung aus? (Video: Gesichter von Marathon-Läufern)
Wie das eigene Gesicht bei absoluten Anstrengungen aussieht, kann man in der Regel nicht sehen – und das will man vielleicht ja auch nicht. Oft ist es besser, wenn der Badezimmerspiegel gerade nicht genau gegenüber vom Toilettensitz platziert ist, und viele Menschen mögen auch den berühmten Spiegel über dem Bett nicht… Sportler sind oft hin- und hergerissen bei Video-Aufnahmen von Trainingseinheiten oder Wettkämpfen, wie hart, unmenschlich und verkrampft das alles in der Superzeitlupe aussehen kann, was sich unter Belastung im Gesicht des Athleten abspielt: Grimassen galore. (Okay, St. Pauli-Fans stehen eigentlich immer unter Strom…) Falten ziehen sich zusammen oder werden erst geboren, das Baby mit den bösen Augenbrauen bei den Simpsons und die Spielzeugkartoffel mit den zornigen Augenbrauen aus Toy Story kriegen von einem Moment auf den anderen massive Konkurrenz im Comedy-Sektor.
Laufschuh- und Marathon-Experte Adidas hat nun in einem Projekt das Angesicht des Marathons gefilmt: Die gesamte Strecke von 42,195 km dokumentiert in den Gesichtern von 15 Marathon-Läufern. Das Video oben gibt einen ersten Eindruck, wie das etwa beim Berlin-Marathon ausgesehen hat, wenn die Gesichter permanent mit Videokamera vor dem Kopf aufgenommen werden. Auch die Zuschauer an der Marathonstrecke hatten ihren Spaß an dem Video-Projekt – viele ältere und ganz, ganz junge Besucher konnten mit dem Stativ, mit dem die ultraleichte Kamera am Kopf der Marathon-Läufer befestigt wurde, nichts anfangen und mutmaßten darüber, was das wohl sein könnte. (Die berühmte Mohrrübe vor den Augen des Esels war es jedenfalls nicht…) In eindrucksvollen Bildern kann man nun die unterschiedlichen Phasen, die ein Marathonläufer auf der Extremstrecke durchläuft, mitverfolgen, vom höchsten Glücksgefühl bis zur tiefsten Erschöpfung.
3. Oktober 2011 | News,Vor 100 Jahren | Kommentare deaktiviert für Wie ein Tor des Monats Tor des Jahres wird (Video: Sportschau – Alle Tore des Jahres 1971 – 1995)
Früher war alles besser? Auch fast alle Tore des Jahres (siehe Video) von anno damals? Was macht ein Tor des Monats zum Tor des Jahres bei der Sportschau der ARD? In Deutschland hatten lange Zeit Tore des Monats die besten Karten, wenn sie wunderschön für die deutsche Nationalmannschaft herausgeschossen wurden, am besten von Klaus Fischer (1977) per Fallrückzieher gegen die Schweiz erzielt oder von Günter Netzer (1973) UND Gerd Müller mit doppeltem Doppelpass und Hacke herausgespielt, von Rainer Bonhof (1978) per Freistoß gegen die CSSR humorlos unter die Latte geknallt. Von Karl-Heinz „Kalle“ Rummenigge (1981) per Seitfallzieher gegen Finnland nach dem Prinzip „Leistung muss sich wieder lohnen“ versenkt oder von – natürlich – Klaus Fischer (1982) gegen Frankreich – natürlich – mal wieder mit einem Fallrückzieher, ganz wichtiges Tor. Und noch wichtiger, weil der WM-Öffner 1990 in Italien für Weltmeister in spe Deutschland gegen Jugoslawien: Lothar Matthäus in seinem wohl besten Fußball-Jahr, auf dem Höhepunkt von Saft und Kraft (und vielleicht sogar Geist).
Bei der Wahl zum Tor des Jahres hatten auch die ganz wichtigen Tore des Monats für Fußball-Vereine die Ballrundung vorn – oder die wirklich allerschönsten, der großen Fußball-Kunst wegen. Etwa Hammer-Harald Nickel (1979) gegen Inter Mailand natürlich nicht mit einem Elfmeter aus dem Stand für Borussia Mönchengladbach, sondern per Volley-Fernschuss in unhaltbarer Perfektion an die Unterkante der Latte. Oder von Gladbachs linkem Flügelstürmer (also nicht link, sondern dänisch und linker Flügel) Ulrik le Fevre (1971) gegen Schalke Volley in die Maschen gewemmst, Tor des Monats Oktober. Und dann spielten ab den 80er Jahren auch die Amateure beim Tor des Monats der Sportschau eine Rolle, und neben den Profis dann sogar erstmals auch bei den Toren des Jahres (1983). Und dann die Bundesliga, immer wieder die höchste deutsche Spielklasse: Wirklich wichtige Derby-Tore mussten auch unglaublich und unfassbar sein, auch bei Borussia Dortmund gegen den FC Schalke 04 – wie das legendäre Tor von Daniel Simmes (1984) gegen Schalke per Sololauf über den gesamten Fußballplatz.
Ab Ende der 80er wurden Tore gegen den FC Bayern en vogue als Tore des Monats, wenn sie so einzigartig geschossen wurden wie von Schwabenpfeil Jürgen Klinsmann (1987) per Fallrückzieher-Tor aus jenem deutschen Fußball-Märchen, wo junge blonde Bäckersöhne auszogen, die großen Bayern das Fürchten zu lehren und in der Bundesliga die ganz großen Brötchen zu backen. Für Bayern gab’s auch Tore des Jahres, Kobra Jürgen Wegmann (1988) per Seitfallzieher-Scherenschlag, Klaus Augenthaler (1989) per UFO-Tor und dem bis dahin weitesten Weitschuss-Tor unter allen Toren des Monats. Lothar Matthäus (1992) gegen Leverkusen, volley. Und dann als außergewöhnlicher Höhepunkt mal wieder ein Tor gegen Bayern, J.J. Okocha (1993) gegen Oliver Kahn und die ganze Bayern-Abwehr, DAS Okocha-Tor des Jahres für Eintracht Frankfurt, der legendäre Dribbel-Klassiker der Neuzeit. Bernd Schuster (1994), der per Weitschuss gegen Frankfurt zwar nicht den Augenthaler-Rekord knackt, aber hallo… Was ein Tor des Monats zum Tor des Jahres macht bei der Sportschau? Nach dem Video mit allen Toren des Jahres von 1971 bis 1995 haben wir die Formel raus. Theoretisch…
Wie Tore des Monats Tore des Jahres werden…
ARD-Sportschau: Alle Tore des Jahres von 1971 – 1995
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23. September 2011 | News,Vor 100 Jahren | Kommentare deaktiviert für Bundesliga-Saisonrückblick: Borussia Dortmund – Meistersaison 2011 (Video: BVB-Tore + BVB-Highlights)
Der BVB 09 in der Meistersaison 2011 – der Bundesliga-Rückblick für Borussia Dortmund liefert BVB-Tore und BVB-Highlights in einer Phase, in der die Dortmunder Tore und Highlights etwas vermissen lassen bzw. von anderen Fußball-Teams hinnehmen müssen. Zur Ideen-Krise kommen Verletzungen, zu fehlendem Glück kommt auch noch Pech dazu. Doch die Fans von Borussia Dortmund können sich mit einem Blick auf die jüngste Vergangenheit aufrichten und sich immer mal wieder kneifen, wie perfekt die Bundesliga-Saison 2010/2011 gelaufen ist, bei allen Widrigkeiten. Für den BVB eine unvergessliche Meistersaison 2011 mit vielen unvergesslichen Momenten, die in diesen Videos hier in der Zusammenfassung wieder aufleben, auch wenn ein ganz besonderer Bundesliga-Rückblick, die von WDR sport inside zusammengefasste Chronologie der Meistersaison 2011 von Borussia Dortmund hier nicht eingebettet, sondern nur verlinkt werden kann. Mit den beiden anderen Videos zum BVB09 in seiner überraschendsten und besten Bundesliga-Saison aller Meisterschaftssaisons kann man aber auch nachvollziehen, was an den Götze-Toren so besonders war, was an Kagawa-Toren noch gefehlt hat, warum Barrios-Tore auch nicht viel glücklicher gemacht haben als Großkreutz-Tore, wie Roman Weidenfeller zum arabischen Interview-Gott wurde und Neven Subotic zum Dortmunder Feierbiest, wie Kevin Großkreutz Haare und Verfassung verlor, warum Jürgen Klopp biergeduscht auch keinen Zugriff auf die Meisterschale bekam undsoweiter. BVB-Fans werden noch mal die Welle machen…