2. Juni 2015 | Auswärtsspiel,News | Kommentare deaktiviert für Nothing Kills the Radio Star (KSC vs. HSV – die Tore mit Radio-Kommentator Fetzer)

Nothing Kills the Radio Star (KSC vs. HSV – die Tore mit Radio-Kommentator Fetzer)

… Stieber am Sechzehner, Stieber raus auf die linke Seite … da ist Cleber mit dem Schuss – und daa MÜLLAH MIT DEM TOOOARR!! MIT DEM TOOOARR FÜR DEN HSV!!! MÜLLLAAAAAAAAAAAH! [Stimme bricht] NICOLAI MÜLLAAAAAAAAH! NICOLAI MÜLLAAH MIT DEM ZWEI-EINS FÜR DEN HA-ES-FAUUU! HUNDERTFÜNFZEHNTE! … HUNDERTFÜNFZEHNTE! Da läuft er wieder zur Kurve, SUPER SPIELZUG … über die linke Seite STIEBAAH, CLEBAAH und dann am langen Pfosten MÜLLAAH, der entwischt da seinem Gegenspieler [Gegenspielaah], entwischt dem Kempe, steht nicht im Abseits, Stieber super eingeleitet, Cleber – und dann Müller, der ist eingewechselt worden … STIEBAAH und CLEBAAH und MÜLLAAH – alle drei Joker beteiligt an diesem Treffer für den HSV. [Atmen, röchelnd] … Hundertsechzehnte jetzt … [leise ab]

Nothing kills the Radio Star! An dieser Stelle blenden wir uns hier auch kurz aus mit der Transkription dieser Radio-Reportage von Fußball-Kommentator Christoph Fetzer, der hier für den HSV-Fan zur Legende wird. Das Tor von Nicolai Müller zum 2:1 für den Hamburger SV im alles entscheidenden Rückspiel der Bundesliga-Relegation beim Karlsruher SC eskaliert bei Fetzer geradezu brasilianisch von Temperament und Tonalität, von Emotion und Engagement – und reißt einfach mit. Drama, Baby! Müller-Tor. Die Entscheidung in der zweiten Halbzeit der Verlängerung. 115. Minute. Tor Nicolai Müller auf Vorlage von Cleber, eingeleitet von Stieber. Stieber und Cleber und Müller. Nie werden wir das vergessen. Das brennt sich wie ein Mantra ins kollektive Gedächtnis des HSV (und wohl auch des KSC). Relegation: Check! Der HSV kann Relegation, ist Relegationsmeister und feiert das auch wie einen Titel. Immer Erste Liga – HSV. Dinosterben im Jurassic Wildpark abgesagt wegen MÜLLAAAH, wegen is nich – und wegen diesem Diaz-Freistoß-Tor in letzter Minute, das dem Team von Trainer Bruno Labbadia erst den Last-Minute-Trip in die Verlängerung bescherte, der das Zimmer erst richtig gemütlich gemacht hat.

Wie Christoph Fetzer das Diaz-Tor nach der viel diskutierten Hand-Freistoß-Entscheidung von Schiri Manuel Gräfe fürs Radio von Sport1-FM kommentiert, ist auch Fußballgeschichte, Bundesligageschichte, Radiogeschichte. Mitreißender geht’s nicht, nicht mal beim berühmt-berüchtigten BVB-Netradio mit den Berufshysterikern um Norbert Dickel, den König der Berufshysteriker.

The Diaz-Freekick is still to come … Now listen up …

… Diaz mit rechts oder van der Vaart mit links, Mauer ungefähr am „Elfmeter-Kreis“, ja am Elfmeterpunkt … Diaz SCHIIIIESST … TOOOOOOAARRR! TOOOOOOAARRR!! TOOOOOOAARRR!!! EIINNSzuEIINNS!!! DIAZ MIT DEM AUSGLEICH! DIAZ LÖFFELT IHN REIN! EINS-EINS … Diaz mit dem Freistoß … und da sind sie alle bei der Kurve und feiern … Ball ist freigegeben und DIIIIIAAAAAZ hinein ins Glück … wunderschöner Freistoß … Orlishausen schaut, aber bewegen tut er sich nicht [!] … und da fliegt der Ball hinein ins Tor … [Atmen] … ein wunderschönes Ding von Diaz …

Super, oder? Als wenn man live dabei gewesen wäre, äh, mittendrin statt nur dabei. Radio lebt, da kann Steffen Simon einpacken (sowieso) und Tom Bartels munter vor sich hinsedieren. Christoph Fetzer weiß, wie’s geht. Fußball. Radio. Leidenschaft. HSV. Enger zusammengerückt in der Relegation gegen den KSC – Bruno der Retter. Bruno der Motivator. Magischer Bruno! Und ein Freistoßtor von Marcelo Diaz zum mit der Zunge Schnalzen. Eine Radioreportage, als würde man das Tor vor sich sehen, die Begeisterung. Den HSV-Jubel. Diaz löffelt ihn rein in ihm sein Tor, den Freistoß, trippelnd, (fast) ohne jeden Anlauf, ein halber Schritt, Schuss. Drin. Und Orlishausen schaut, aber bewegen tut er sich nicht… Das alles sieht man irgendwie vor sich …

… vor dem geistigen Auge. Abgespeichert für immer. Oder wie Radio-Kommentator Fetzer sagen brüllen würde: FÜAH IMMAAH! Torschreie für die Ewigkeit. Fetzer fetzt. Unsterblicher Dino. Alle Hater am Boden zerstört. Extra nach Karlsruhe gefahren mit dem CLA Shooting Brake, um den Dino sterben zu sehen. Am Arsch geleckt, lieber Bayern-Fan (!) aus Kiel (!!) … Danke für deine „Bad Vibrations“ ;)