28. April 2014 | Auswärtsspiel,News | Kommentare deaktiviert für Moderner Fußball oder: Die Paderbornisierung der Bundesliga

Moderner Fußball oder: Die Paderbornisierung der Bundesliga


Paderboring? Jaja, wo liegt eigentlich Paderborn? War die Durchlässigkeit in die erste Fußball-Bundesliga seit dem FC Homburg je seltsamer? Während Traditions-Clubs und alter deutscher Fußballadel wie der 1. FC Kaiserslautern und mit dem uncoolen Stigma des „Kultclubs“ belastete wie der gentrifizierte FC St. Pauli schwer kämpfen müssen, um überhaupt in der Nähe der Aufstiegsränge zu bleiben, sind schlafende und kurzfristig aufgewachte Riesen wie 1860 München, Dynamo Dresden, VfL Bochum, Arminia Bielefeld, Karlsruher SC und Fortuna Düsseldorf froh, überhaupt (noch) 2. Liga spielen zu … dürfen (Heidenheim lässt schon mal grüßen!). Die Paderborns, Ingolstadts, Aalens, Greuther-Fürths und Sandhausens der Liga machen es den vermeintlich Etablierten immer schwerer, ans große Geld und die großen „Events“ (altdeutsch: Spiele) der Bundesliga zu kommen. Allein der 1.FC Köln macht da Hoffnung, die totale Paderbornisierung der Bundesliga noch ein wenig aufhalten zu können.

Nichts gegen den sportlichen Erfolg des SC Paderborn, nicht dass wir uns hier falsch verstehen, und nichts gegen Ostwestfalen. Aber wenn schon Ostwestfalen in der Bundesliga, dann doch vielleicht lieber das schwarz-weiß-blaue Original von Arminia Bielefeld, oder? Die Bielefelder Alm wäre eine Reise wert für Auswärtsfans, oder? Die Wirtschaftlichkeit und die wirtschaftlichen Bedingungen vieler Traditionsvereine, der „finanzielle Rahmen“, sprechen eine deutliche Sprache und eher dafür, dass wir uns demnächst mit diesem Rasenball Leipzig als Pendant zu Hoffenheim auf eine weitere Retorte in der Bundesliga „freuen“ dürfen, vermutlich in nicht allzu ferner Zukunft. Und genau um diese Zukunft der Bundesliga geht es angesichts von Miss- und Deppenwirtschaft, angesichts von amateurhaftestem Miss- und Deppenmanagement bei gar nicht so wenigen richtig guten Traditions-Vereinen mit richtig großem Fananhang in Deutschland.

Während Wolfsburg und Leverkusen in der Nähe der Champions-League-Ränge finanzielle Fakten schaffen und Hoffenheim die Nachwuchsarbeit wiederentdeckt, schlagen sich Augsburg, Mainz und Co. längst mit Bravour – und taumelnde Riesen wie Werder Bremen steigen nur nicht ab, weil es im „hohen“ Norden ja noch die Derbys gegen den noch abgewrackteren Hamburger SV gibt, der noch taumelnder und aktiver dem Absturz entgegenstrebt. Doch wie viel Paderborns braucht es noch, um der Attraktivität der Bundesliga endgültig den Garaus zu machen, von der „Spannung“ mit einem FC Bayern München in einer ganz eigenen Liga ganz zu schweigen? Rhetorische Frage, was spätestens mit dem unaufhaltsamen Aufstieg von RB Leipzig und Red Bull irgendwann klar sein dürfte. Das beantwortet sich demnächst ganz von allein…