27. Juni 2018 | Le Pissoir,News | Kommentare deaktiviert für No Sandro, No Party (WM 2018, Südkorea-Edition)

No Sandro, No Party (WM 2018, Südkorea-Edition)

Es gibt immer einen noch tieferen Tiefpunkt“ (Rudi Völler)

Ohne Sandro Wagner war der Druck hinter den Kopfbällen im gegnerischen Strafraum nur so mittel, wurde der Ball auch mal eher mit der Schulter erwischt als mit Köpfchen, und ging von der Schulter des Hummels ebenso wenig ins Tor wie vom Kopf des Gomez, des Goretzka, des Müller. Das Treffen war überhaupt weder des Müllers Lust, noch reüssierte ein Timo Werner als Torkanone, ein Mario Gomez blieb so blass wie eine Nacktschnecke im Streichelzoo – auch weil die Flanken eines Kimmich so unpräzise verreckten, dass es keine Art hatte.

Ohne Sandro Wagner gab es für die Südkoreaner nichts, was Angst und Schrecken verbreitete. Vermeintliche physische Überlegenheit verpuffte in läppischer Körpersprache. Ohne Sandro Wagner war nichts sicher beim DFB in Russland, nur die Unsicherheit der Mannschaft. Weltmeisterwackeln. Eine altbekannte Disziplin, in der der Überheblichste gewinnt, während er verliert. Weltmeister meinen, alles regelt sich von allein, weil man ja Weltmeister ist, überlegen, die ganz große Nummer. Pässe spielen sich von allein, die Tore schießt der Gegner für einen gleich mit, da muss man sich nicht mal mehr ordentlich bewegen. Läuft. Oder auch nicht…