Ob man solche Bilder auch noch zeigen sollte, um ihnen mehr Aufmerksamkeit zu geben, als sie verdienen, ist tatsächlich eine Überlegung wert und der Grund, weshalb sie hier nun mit Verspätung thematisiert werden. Leuchtspurgeschosse in einen vollbesetzten Fanblock zu schießen wie bei FC Hansa Rostock gegen FC St. Pauli, ist nämlich keinesfalls Applaus wert, sondern einfach kriminell und menschenverachtend, gefährlich für Leib und Leben (von Kindern zum Beispiel) und hat mit Fußball, Fans und Ultras (zumindest mit der Ethik organisierter Ultras im klassischen Sinne) aber auch überhaupt nichts zu tun. Zieht aber im Gegenteil all jenen Fußballfans, die sich für ein geregeltes, beaufsichtigtes, legales Abbrennen von Pyros, Bengalos und Feuerwerk in Fußballstadien einsetzen, jegliche Argumentation unter den Füßen weg. Das Video der Rostock-„Fans“, die Leuchtkugeln in den St.-Pauli-Block schießen und dafür vom heimischen „Publikum“ auch noch Applaus ernten, ist bei Youtube zynisch mit Pyroaktion betitelt worden. Und erweist damit „normalen“ Pyroaktionen im Fußball, bei denen es um Stimmung und Support in der Fanszene geht, einen Bärendienst. Wie soll die DFL angesichts dieser Bilder auch nur eine Chance zur ernsthaften Diskussion darüber einräumen, dass Pyro, Bengalo und Co. in deutschen Stadien legal abgebrannt werden? Der Sonderzug ist abgefahren, das Thema vom Tisch. Das Thema der außerordentlichen Zustände besonderer Kategorie im „Ostfußball“ rückt mit der Sperre von Dynamo Dresden im DFB-Pokal und dem „Fanvideo“ vom Zweitliga-Nordderby zwischen Rostock und Pauli wieder so richtig hässlich in den Brennpunkt. Wenn der FC Hansa Rostock u.a. wegen dieser Szenen einen Sponsor verliert, nimmt der Verein unmittelbar Schaden. Ob dafür Applaus angebracht ist, werden echte Hansa-Rostock-Fans selber wissen…

Fußball-Fans? Szenenapplaus für das Schießen von Leuchtspur in einen Fanblock…
2. Liga: FC Hansa Rostock vs. FC St. Pauli
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PS: So kann man’s natürlich auch sehen: Gegengeraden-Gerd – Post von Tante Kriemhild