7. Juli 2012 | Le Pissoir,News | Kommentare deaktiviert für Das Beißen im Fußball

Das Beißen im Fußball


Über das Beißen im Fußball ist alles gesagt – dachten wir. Terrier Berti Vogts biss sich einst an seinen Gegenspielern fest, ein klassischer Wadenbeißer im metaphorischen Sinne. Nie hat man Berti Vogts oder Nobby Stiles genüßlich in die Wade eines Gegners beißen sehen, literally. „Beiß ihn!“ schreien nicht nur Trainer, sondern umso mehr Fans, wenn ein Stürmer zu Dingen ansetzt, die beim eigenen Verein großes Missfallen erregen sollen. Sich in ein Spiel reinbeißen ist das kleine Einmaleins technisch limitierter Underdogs im Fußball, quer durch alle Klassen und Schichten. Und Unterschichten. Oliver Kahn deutete einen Kuss bissig an wie Graf Dracula, als er einst den Hals von Heiko Herrlich liebkoste, und beißend ist heute eher die Kritik von Kahn an der deutschen Nationalmannschaft, wenn er sich nicht gerade für einen Job beim DFB anbiedert selbst empfiehlt, wie es sonst nur ein Lothar Matthäus könnte. Das Beißen im Fußball erlebt gerade eine Renaissance der kannibalischen Art, und Emerson Sheik beißt seinen Gegner lieber in die Hand, statt ihn an den Haaren zu ziehen. Das machen nur Mädchen. Echte Männer grillen und essen Unmengen Fleisch, das mit Bier umspült werden will. Beim Kauen. Der Kannibale von Rotenburg wäre stolz auf Fußballer wie Emerson Sheik, wenn er im Gefängnis Zugang zu Youtube-Videos hätte. Gras fressen und Pfosten anbeißen – wer soll denn davon leben?

Über das Beißen im Fußball
Emerson Sheik beißt Gegenspieler
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