Der Italiener ist ja derzeit die coolste Sau unter den Europäern. Wenn er etwas unbedingt haben will, nimmt er es sich einfach, wenn er etwas partout nicht will, dann kommt das sofort in die Tonne, basta. Er hat es sogar geschafft, einen Old-School-Patriarchen wie Berlusconi zu entsorgen. Der Italiener ist sozusagen der Chuck Norris unter den Action-Helden. Wen wundert es da, dass der Italiener nicht nur mit fliegenden Fahnen, auf einer Welle der Sympathie reitend, Weltmeister wird, mal eben im vorbeigehen, sondern dass er auch mit Schiedsrichtern irgendwie besser kann als jeder andere. Und überhaupt mit Richtern und Gerichtsbarkeiten, „Revision“ ist ja praktisch sein Wort, er hat’s erfunden. Punktabzug? Zwangsabstieg? Na, das wollen wir doch mal sehen, denkt sich der Italiener da, wo andere längst büßerisch in Sack und Asche gehen. Moggigate hin, Calciopoli her – nun verschiebt sich der Start der Serie A erst mal um zwei Wochen, Juves Anwälte sind ja schließlich auch Italiener und so aufgeweckt wie ein Espresso-Tester in der Versuchsküche von Lavazza. Wäre FANartisch eine Werbeagentur und Franz Beckenbauer auch nur ein halber Italiener, wir hätten wenigstens schon den Slogan für die Kampagne zur Revision: „Serie B – Moggi net“

BUCK LEBOWSKI