23. April 2007 | Kick,Le Pissoir,News | Kommentare deaktiviert für Bundesliga remixed #30

Bundesliga remixed #30

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 Sensationelle Tore dürfen in letzter Zeit bejubelt werden… Oder sind es Schmerzensschreie des blanken Entsetzens…?

Traumtore. Alptraumtore. Je. Nach. Dem. Auf die Perspektive kommt es immer an, das wissen wir nicht erst seit dem Club der toten Dichter. Im Abstiegskampf kommen wir jetzt eher den toten Clubs näher, den erlegten. Jenen, die bei dem mörderischen Tempo des Jeder-schlägt-Jeden durchs Raster fallen, die sich mit Niederlagen und Unentschieden durchmeiern, durcheiern, die durchhängen und durchgereicht werden, Tendenz fallend. Mit Borussia Mönchengladbach ist nun der erste Verein in der 2. Liga aufgeschlagen. Hart. Wenn man weiß, wie viel in Mönchengladbach an der Borussia hängt, ganz hart. Die Alptraumtore schießen immer nur die anderen…

Ja, Traumtore hat es gegeben am 30. Spieltag, angefangen bei Diego, der anscheinend nicht alle Jahrhunderttore bloß kampflos irgendwelchen dahergelaufenen Argentiniern überlassen will. Für Aachens Alemannia allerdings ein grotesker Alptraum, wie Watte im Kopf und nicht wie die Wucht in Tüten. Wie für den HSV jenes Zuckertor von Zidan, das so schön unter der Latte einschlug. Der FC Bayern dagegen lässt sich etwas nüchterner durch den Cacau ziehen, die Traumchancen gingen daneben wie der Ellenbogen von van Bommel, die Realität saß: Der FC Bayern ist dieses Jahr zu schwach, zu lethargisch, zu wechselhaft, zu unaufgeräumt, zu führerlos für die Champions-League-Plätze, läuft hinterher, reagiert nur. Und so reichten dem VfB zwei „normale“ schöne Tore, um die Bayern eiskalt abzuschießen. Es muss nicht immer Kaviar sein…

Auf Schalke dagegen gab es Traumjubel von Bordon, der wie ein Berserker erst per Kopf einnetzte, um dann wie ein Berserker zu jubeln. Meisterjubel? Jubelmeister! Und auch bei Borussia Dortmund darf wieder gejubelt werden, einmal richtig, einmal vergebens, angeblich wegen nicht angezeigtem Abseits. Auswärtssiege klappen trotzdem schon ganz gut, halten jung und lebendig. Aber das weiß auch die Konkurrenz aus Bielefeld und Bochum. Und so kann wieder jeder jeden schlagen. Auch am nächsten Wochenende. Mit oder ohne Traumtor…

TOM S. HUNTER