19. August 2017 | News,Tipp | Kommentare deaktiviert für Alles auf Start: Come on, HSV!

Alles auf Start: Come on, HSV!

Heute starten dann auch die kompetitiveren Clubs in die Bundesliga, nachdem der FC Bayern und Leverkusen gezeigt haben, was man bei einem 3:1 noch so alles liegen lassen kann in der Regenhölle von München – und dennoch das Titelrennen wie erwartet eröffnen. Als nicht-kompetitiven Wettbewerb einer großen europäischen Liga, deren Eindimensionalität an der Spitze in den vergangenen Jahren zum Gähnen war. Deren Gewinnmaximierungsgebaren so schlimm ist wie in den großen anderen Ligen. Big Business bis in die letzte Spielansetzung, bis in die letzte TV-Vermarktung, Ärmelvermarktung, Ablösebeteiligung und Handgelderpressung. Neymar ist überall – und nur Dembélé noch schlimmer…

Gut, dass es da noch den guten alten HSV gibt! Guter Dino springt knapp – und der Hamburger SV demonstriert Jahr für Jahr, wie egal ihm Geld und Business eigentlich sind: Am Ende geht es doch wieder zielsicher knapp am Abstieg vorbei nach gewagten Transfers und Trainerkapriolen, Pressebohei und Punktearmut. Diese Verneinung des Erfolgs wird bundesweit falsch verstanden, verhöhnt, verlacht, mit Neid und Missgunst bedacht: Die sollen endlich absteigen und gut ist! Dabei hält die Kapitalismuskritik des HSV dem modernen Fußball den Spiegel vor – und macht den Club zum eigentlichen Star der Bundesliga. Dieser tollpatschige Charmebolzen bringt einfach Action und Spannung in den Laden, den Zauber des Unbedarften, den verzweifelten Mut der Loser und Luschen – im Gegensatz zum großen FC Bayern München. Die Geschichten von Verlierern sind nicht selten spannender und sympathischer als jene strahlend-langweiliger Erfolgsabonnenten, die das System mit ihrer Gier kaputtgemolken und kaputtoptimiert haben auf der Jagd nach permanentem Wachstum. Die phantastische Geldverbrennung des HSV ist einfach so viel wunderlicher, zauberhafter und spektakulärer, dass man die Hamburger Medienlandschaft extra dafür erfinden müsste, wenn es sie nicht schon in widerlichster Hysterie und Häme gäbe…

Alles auf Start! Come on, HSV!