Wenn Trainingsberechtigte irritierend eingreifen, kann ein junger Spieler oft am meisten lernen: wie zum Beispiel in der „Drehtür“. Die Drehtür (auch Doppeltunnel) ist ein toller Fußballtrick, um einem Kicker die Orientierung zu nehmen, wo genau er sich auf dem Platz befindet und warum, wer er überhaupt so ist, ob Männlein oder Weiblein, und wie er nochmal heißt. Rechts ein Tunnel, links ein Tunnel und in der Mitte gegen die Wand gelaufen – mein Fußball, mein Platz, mein Block. Nur nicht aufgeben. Irgendwann wird sich die Chance bieten, den Ball ein Mal zu berühren. Und das wird dann ein großartiges Gefühl sein…

U-Turn. Durchs Training von Inter Mailand turnt Shaqiri durchaus beeindruckend – so ein Tor schießen manche nicht mal im Testspiel gegen die eigene B-Jugend. Xherdan Shaqiri haut seine Turnerfigur voll rein, wie ein Zirkusartist hält er den Ball im Spielfeld, ehe er handlungsschnell mit links einnetzt, den Ball reindreht. So einfach kann Fußball sein … im Training.

Die FIFA und die Korruption? Der alte und neue FIFA-Präsident Josef „Sepp“ Blatter tritt nicht zurück und wird erst 2016 durch Neuwahl ersetzt, was den englischen Comedian Simon Brodkin aka Lee Nelson dazu veranlasste, den Blatter Sepp per Dollar-Wurf im Geldscheine-Regen sitzen und stehen zu lassen auf der Pressekonferenz der FIFA, wo der so hartnäckig sitzen und stehen bleiben will. Security und ab dafür! Doch nicht Blatter wird abgeführt, sondern Brodkin für das Werfen der Geldscheine, unechter Dollarnoten. Die bleiben symbolträchtig liegen auf Blatters Platz, was el Presidente, den Patriarchen des Weltfußballs und seiner Nebenabreden, irritiert und konsterniert zu einer offenen Rede veranlasst, die nicht besser zur Situation der FIFA und versprochenen Reformen passen könnte:

„Ladies and Gentlemen,
we have to clean here first.
Otherways I’ll not be able to speak to you, Ladies and Gentlemen, when we speak about football.
This has nothing to do with football.“

Treffender hätte man die mafiösen Strukturen und dringend benötigten Reformen, für die ausgerechnet Sepp Blatter nun so hartnäckig „kämpfen“ will und dafür unbedingt im Amt bleiben „muss“, nicht beschreiben können.

Nichts ist komischer als die Realität…

Einen Angriff kurz unterbrechen zu müssen, ist manchmal gar nicht so schlecht – wenn man ebenso flexibel wie handlungsschnell reagieren kann: Jonathan Calleri kann, denn er kann Rabona, den Schuss hinter dem Standbein, so zielsicher und kontrolliert wie das Zähneputzen, Löffel-zum-Mund-Führen und Schuhezubinden. Wenn einer Rabona kann, ist das mindestens so beeindruckend, wie wenn jemand Karate kann oder Mikado. Oder Hallen-Halma. Und Calleri schießt nach einem kurzen ungünstigen Abpraller den Ball einfach per Rabona ins Tor – zur völligen Verzückung der Fans der Boca Juniors. FANartisch meint: So ein Zwangsstopp ist manchmal ein Segen. Wenn man kann…

Den ganzen Beitrag lesen »

„Sandburgen zerstören | Luftschlösser bauen“, PhanTasMalakia 2015 (Portugiesisches Künstlerkollektiv), Traumtore auf Sand (Heiße Luft im Fischernetz), BeachSoccerGallery of Modern Volleys, Lissabon

„Im Strandfußball aka Beach Soccer bleiben Portugiesisch sprechende Künstler State of the Art, sei es aus Brasilien oder aus Portugal [wie hier im Video oben, Anm. der Red.], wo auch Futsal eine andere Qualität hat als in den meisten anderen Ländern. (…) PhanTasMalakia kreiert in diesem Jahr Traumtore auf Sand nur aus heißer Luft, aber so nachhaltig verstörend und verdreht, dass aus Phantasien Träume werden. Luftschlösser mit Schmackes – hoch spielen, noch höher gewinnen!“
(Kublai Khan Junior, Hobby-Rapper und Ganzkörperkunstwerk, Berlin-Mitte)