Boys in Green. Irische Fußballfans – Fluch oder Segen? Keine ernsthafte Frage… Ähnlich wie die Schotten sind die Iren die Stimmungskanonen im europäischen Fußball, doch während Schottland zu Hause vorm TV guckt, reüssiert Irland in Paris bei der EM 2016 aufs Köstlichste. Wie im Video oben, als irische Fans einen TV-Reporter „hopsnehmen“, auf Schultern tragen und mit ihm ein bisschen Feiern, live im ungarischen Fernsehen… Diese Live-Übertragung von der EURO 2016 wird Ungarn nie vergessen – und die Fußballwelt via Youtube, Facebook, Twitter und Co. auch nicht. Dank der irischen Fans mit den stilvollen Hüten und den geschmackvollen Perücken, die auf Alkohol immer so lustig, freundlich und fröhlich werden und nur feiern und singen und nur ganz selten mal unangenehm oder aggressiv werden. Das bleibt englischen und russischen Hooligans vorbehalten, und wenn die Europameisterschaft Pech hat, auch deutschen und polnischen…

An die 10.000 Gladbach-Fans auf der Spanischen Treppe in Rom (FANartisch berichtete) erinnern diese irischen Fans am Montmartre im Video unten: Die gute alte Balkon-Party hat im Fußball nichts an ihrem Reiz verloren, auch wenn hier keine Titel gefeiert werden oder Spieler. Held des Tages ist der Bewohner dieser schicken Pariser Wohnung mit dem süßen kleinen Balkon. Aber mal ganz ehrlich: Uns wär das zu anstrengend, sich jeden Tag von einer amtlichen Horde Fußballfans aus Irland feiern zu lassen. Aber vielleicht jeden zweiten Tag hätten wir da schon Bock drauf, im Feinripp-Unterhemd, Hand in der Hose – und werden unsere Redaktionsräume wohl auch an einen Hotspot der Fußballwelt verlegen, jetzt…

FT #FRAALB 2-0 (#Payet 90+6) by @daveflanagan #EURO2016 pic.twitter.com/NAtd0juDQv

— Wundergol Art (@wundergol) 15. Juni 2016

Payet zieht durch, und überhaupt entpuppen sich diese Franzosen bei der Europameisterschaft im eigenen Lande als die Last-Minute-Experten: Dem 1:0 von Griezmann kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit folgte gegen Albanien noch das 2:0 für die Équipe Tricolore durch Payets Tor in der Nachspielzeit. Die blitzsaubere Schusshaltung kann man in diesem Bild nachvollziehen. Ein Schuss wie ein Kunstwerk…

Begriffserklärung: Woher kommt der Name Hooligan? Im Fußball zurzeit leider wieder eine aktuelle Frage, die hier mehr als kompetent und eloquent beantwortet wird. Der münsterische Kabarettist, Wortakrobat, Feinschmecker (Gastronomie- und Restaurant-Tester), Gentleman und Dandy Christoph Tiemann erklärt in seinem Wortgeflecht für WDR 5 die Entstehung, Geschichte und Ableitung der Bezeichnung Hooligan für Rowdies und Randalierer, die mangels Fußball zunächst nicht im Fußballkontext in Erscheinung traten und sich den Namen Hooligans dennoch redlich verdienten. O’Hooligan – da haben die irischen Krawallbrüder in den Pubs und Straßen Londons aber so nachhaltig Eindruck hinterlassen, wie es die irischen Fußballfans heute überwiegend durch ihre unverwechselbaren Fangesänge schaffen. In England haben seit den 70er Jahren ganz andere gewaltbereite Schlägertypen den Begriff Hooligans mit den Fäusten erobert… Nach dem Video weißte Bescheid, Schätzelein, denn Wissen macht Ah!

Basti Gol! Das beste Schweinsteiger-Tor ever mit dem besten Kommentator, den man bei dieser EM 2016 dafür finden konnte – für so ein Traumtor für Deutschland gegen die Ukraine. Traumtor war dieses Basti Gol nicht nur, aber ganz besonders für Bastian Schweinsteiger, der damit ein ganz schwieriges und besonderes Comeback vergolden konnte. Traumcomeback. Happy End für einen, der zum Leader und Leitwolf gereift ist und nicht mehr Schweini genannt werden will. Ein ganzer Kerl, ein echter Mann und kein Junge und Berufsjugendlicher, ein Gentleman und Charakterkopf. Kein Maskottchen. Schweinsteiger liefert, auch wenn es nicht mehr für 90 Minuten reichen sollte. Ein Schweinsteiger-Tor zum Verlieben im vielleicht besten Video der Welt, das man davon kriegen kann bei dieser Euro 2016…

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Warum hat #Löw nicht den richtigen Riecher, wenn es um Kameras im Stadion geht? (via @MahmuudJaber)pic.twitter.com/KfZWizctLN

— Klaas Reese (@Sportkultur) 12. Juni 2016

Ooops, he did it again… Uuugh. Ooooh. Die Hand Gottes? Joachim Löw schockt die Fernseh-Zuschauer der EM 2016 mit der Hand in der Hose und dem anschließenden Riechtest. Stallgeruch beim DFB? Eigentlich eher was für Funktionäre. Jogi Löw ist sich unter dem Stress des Spiels der TV-Kameras offensichtlich immer weniger bewusst. Sich mit der Hand in die Hose zu fassen und die Kronjuwelen neu zu ordnen, ist ja an sich eine normale Aktion für einen Mann im Feinripp-Unterhemd bei sich zu Hause. In der Öffentlichkeit allerdings käme das bereits an der Supermarktkasse jetzt nicht soo gut an. (Was? Kommt auf den Supermarkt an?) Im Welt-Fußball-Fernsehen allerdings mit der Hand in der Hose erwischt zu werden und auch noch die anschließende Übersprungshandlung mit dem Riechen und Schnuppern gnadenlos durchzuziehen, ist für einen schicken Bundestrainer, gekrönten Weltmeister und notorischen Wiederholungstäter wie Löw schon: grenzwertig und ein Armutszeugnis. Böses Handspiel. Ziemt sich nicht? Kommt auf den Fernseh-Sender und das Publikum an…

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