Warum haben die Engländer mehr Geld?
Vielleicht vermarkten die Engländer den Fußball einfach besser als die Deutschen? Ausrufungszeichen. Dies hier zum Beispiel ist ein zweitklassiger Zweitliga-Spot für den neuen Spielball. Und jeder englische Zweitligist bekommt seinen eigenen Ball. Schnickschnack, Chichi, Firlefanz, ja. Aber mit Stil, Charme und Melone, äh, Witz. Vielleicht können sie deshalb auf der Insel Fabregas, Ballack und Cristiano Ronaldo halten, selbst wenn Real Madrid anklopft. Nicht wegen eines Zweitliga-Spots. Aber der steht hier auch nur symbolisch für die erstklassige Vermarktung unser aller Lieblingssports. Dass der damit zum Spielball für Milliardäre, Spekulanten, Agenturen und Geldwäscher geworden ist, dass die Eintrittspreise für den normalen Fan kaum noch bezahlbar sind – zugegeben, eine extrem negative Folge dieser erstklassigen Vermarktung, nennen wir sie ruhig „Beckhamisierung“.
Aber die hohe Attraktivität, das viele Geld zieht die Stars in die Premier League, europäisch spielt die Liga in der absoluten Spitzengruppe. Reinhard Rauball will als neuer DFL-Präsident nun jeden Stein umdrehen, alles in Frage stellen, auch Altbewährtes, Althergebrachtes, Gewohntes, um für die deutschen Fußballclubs einfach auch mehr rauszuholen, die deutschen Profi-Ligen international einfach noch konkurrenzfähiger zu machen. Da hat einer seine Mission erkannt und ebenso wie die Wahl angenommen. Wir wünschen ihm dabei gerüttelt Augenmaß und viel Erfolg! Und uns allen einen spannenden Diddlkampf (Danke, Lothar!), eine mitreißende, spannende, durbulente (Schluss, jetzt, aus!), grandiose und aufregende Saison, in der Bundesliga, in Deutschland, mit Sommer oder ohne! Kein Märchen…
TOM S. HUNTER
PS: Gaaaanz bestimmt, liebes Hamburger Abendblatt!