Macht denn der Bundestrainer zurzeit alles richtig bei der Fußball-EM 2012 oder schmiert er sich wenigstens mal das Frühstücksbrötchen falsch oder lässt es auf die Marmeladenseite fallen? Eine Menge Tore und Highlights kreierte das umgebaute DFB-Team gegen Griechenland, doch Deutschland brauchte auch mit den „Neuen“ Schürrle, Reus und Klose in der Startaufstellung 40 Minuten für das erste Tor durch Philipp Lahm, der das Kurven mit dem Ball am Fuß und den Abschluss wiederentdeckte. Brustlöser, Erleichterung bei den Deutschen, das Lahm-Tor brachte die Gewissheit, dass die Griechen nicht die stabilste Betonabwehr gebaut haben, dass die Defensive entscheidend schwimmt, wackelt und patzt. Dann der Dämpfer nach der Pause und die großen Fragezeichen – wie effizient sind die eigentlich, diese Griechen!? Samaras grätscht den Ball ins deutsche Tor, die scharfe Hereingabe von Salpingidis war perfektes Fußball-Timing.

So konzentriert würde man sich einen schnellen Gegenstoß auch beim Deutschen Fußball-Bund mal wieder wünschen, doch leider lässt etwa auch Mesut Özil nicht selten die letzte Entschlossenheit, die letzte Konsequenz vermissen. Man sollte Phlegma und Laschheit im Abschluss nicht mit Coolness verwechseln, und auch ein Tor durch die Beine des Torhüters zählt nur einfach und nicht etwa doppelt, nur müsste man dafür auch schon wenigstens versuchen, seinem Schuss eine gewisse Härte mitzugeben. So werden klarste Chancen und nahezu perfekte Spielzüge und Stafetten verschenkt und verdaddelt, liegen gelassen und hingehunzt. Gegen einen Gegner wie Griechenland im Viertelfinale noch kein Problem, war Deutschland in der starken Gruppe B bei dieser Europameisterschaft doch andere Gegner gewohnt. Doch jetzt ist die Nationalelf im Halbfinale und trifft auf Italien oder England, ganz andere Kaliber. Griechenland konnten Deutschlands beste Kicker reinen Wein und ein paar Tore mehr einschenken, ein tolles Khedira-Tor war die beste Antwort auf den Ausgleich, Miroslav Klose machte sein Ding und köpfte ins leere griechische Tor, das ein nervöser Keeper Sifakis verlassen hatte, um jenen Ball zu fangen oder zu fausten, der nie bei ihm ankam. Als Marco Reus dann von der rechten auf die linke Seite wechseln durfte, gleich das erste EM-Tor in eiskalter Abstauber-Manier, perfekt getroffen und in den Torgiebel gehämmert – so macht Fußball Spaß!

Der slowenische Schiedsrichter Skomina wollte noch einen Elfmeter gegen Deutschland geben, weil Boateng seinen Arm weder noch mehr anlegen noch abschrauben konnte. Und Salpingidis erhöhte seine Effizienzquote mit dem Elfmetertreffer und setze den Schlusspunkt unter eine unterhaltsame Viertelfinalshow auf schwer einzuschätzendem und vielleicht nicht allzu aussagekräftigem Niveau. Doch einem zweikampf- und abwehrstarken Team wie Griechenland muss man erst mal 4 Tore reinhauen – und das schaffen nur die wenigsten Mannschaften. Eher gar keine außer Deutschland… Alle Tore und Highlights vom souveränen 4:2-Sieg von Deutschland über Griechenland sind hier noch mal in der Zusammenfassung auf Video zu sehen (oben zunächst die deutschen Tore von Lahm, Khedira, Klose und Reus in der stilvollen ZDF-Zusammenfassung mit Musik von Linkin Park, dann von Blumtopf und ganz unten noch mal alle).

EM 2012, Viertelfinale, 22.06.2012
Deutschland vs. Griechenland 4:2
Alle Tore und Highlights in der Zusammenfassung
3 Videos

Tore: 1:0 Lahm (Knaller), 1:1 Samaras, 2:1 Khedira (Kracher), 3:1 Klose (typisches Klose-Kopfballtor), 4:1 Reus (le-gen-…där), 4:2 Salpingidis („Hand“-Elfmeter)

Deutschland 4, Griechenland 2 – noch eine Zusammenfassung mit Musike…