23. Oktober 2012 | Le Pissoir,News | Ein Kommentar

Das hässliche Gesicht des Fußballs: Hooligan-Attacke auf Torwart – und noch Schlimmeres (Videos: Leeds, Russland, Zypern)


Das hässliche Gesicht des Fußballs, diese hässliche Fratze der Gewalt erreicht wieder Dimensionen, die die Landesverbände und die Vereine, aber auch die jeweilige Staatsmacht, Legislative und Exekutive einiger Länder vor neue Herausforderungen stellen. Während in Deutschland eins der brisantesten Spiele der Bundesliga, das Derby zwischen Borussia Dortmund und Schalke, mal wieder nicht ohne Randale, Krawalle und Ausschreitungen über die Bühne gehen konnte, muss England im Fußball sogar über einen tätlichen Angriff auf einen gegnerischen Spieler diskutieren: Ein Leeds-Hooligan attackiert den Sheffield-Torwart Chris Kirkland, das Chaos hinter dem Tor von Sheffield Wednesday wird in Leeds auf einen Schlag zum Chaos auf dem Platz (siehe Video 1 + 3). Eine Dimension der Respektlosigkeit, Unsportlichkeit und eines falsch verstandenen Fußball-Fanatismus, die in Deutschland bislang noch nicht im Fokus stand, auch wenn Spieler und Verantwortliche hier schon von Todesangst im Innenraum eines Stadions sprachen. Vielleicht sind aber auch nur die Sicherheitsstufen in den höchsten deutschen Fußball-Spielklassen (noch) von ganz anderer Dimension und verhindern derartige Ausschreitungen. Sollten Fußballclubs an den Kosten für dieses Maß an Sicherheit in und um ein Fußballstadion beteiligt werden, wird sich dieser Standard zwangläufig verändern. Ob zum Positiven oder Negativen, kann dann ja in den verschiedenen Sicherheitsmodellen diskutiert werden, ehe man das Ergebnis in der Praxis sehen kann. Für die Polizei hält sich der Event-Spaß „Bereitschaft“ an Fußball-Wochenenden von jeher arg in Grenzen… Dass ein einzelner Polizist nicht so hundertprozentig ausreicht, um der Gewalt in einem Fußballblock Einhalt zu gebieten, aber immerhin auszureichen scheint, um Schlimmeres als eine Kirmesschlägerei zu verhindern, zeigt das zweite Video eindrucksvoll. Dass die Fans des FC Arzamas nach dem Sturm ihres Heimspiel-Fanblocks durch sich verbrüdernde Ultras und Hooligans von FC Khimki und Wolga Nischni Nowgorod direkt mit dem Support für ihr Team weitermachen, wird von den Spielern des russischen Fußballclubs mit Applaus belohnt – Szenen, die man so vielleicht nur im Amateurfußball zu sehen bekommt. Und vielleicht so auch nur in Russland… FANartisch meint: Video 4 und 5 aber zeigen ein derart abartiges Fußball-Szenario, dass es selbst die Bilder der Gewalt aus den anderen Videos noch relativiert. Der gezielte Wurf eines Feuerwerkskörpers auf einen am Boden liegenden Spieler, der gerade im Rahmen einer Verletzungsunterbrechung behandelt wird, muss in die allerunterste Schublade des Fußballs einsortiert werden…

Die hässliche Fratze des Fußballs
Hooligan-Attacke auf Torwart vs. something completely different
5 Videos


FC Arzamas vs Motor Wolga – gewaltbereite Ultras & Hooligans des FC Khimki und von Motor Wolga überfallen zusammen den „Heimblock“ der Fans des FC Arzamas, die nach ein paar Schrecksekunden ihren Support für die eigene Mannschaft wieder aufnehmen, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Fußballwelt…



Die Leeds-Hooligan-Attacke auf Sheffield-Wednesday-Torwart Chris Kirkland zeigt die ganze Dimension einer kurzen Zündschnur gepaart mit der langen Leitung hohler Gewalt. Die berühmten Emotionen im Fußball verkommen hier zu blindem Hass und dem Hooligans-Spiel als „Freizeitspaß“ ohne Regeln und Ehrenkodex. Das hässliche Gesicht des Fußballs…



In Zypern ist ein noch abartigeres Ding gelaufen: Auf einen am Boden liegenden Spieler, der am Spielfeldrand behandelt wird, gezielt einen Feuerwerkskörper zu werfen, der Spieler, Physios und Ärzte verletzt, spottet jeder Beschreibung…



 

Ein Kommentar zu “Das hässliche Gesicht des Fußballs: Hooligan-Attacke auf Torwart – und noch Schlimmeres (Videos: Leeds, Russland, Zypern)”

  1. 23. Oktober 2012, 18:05
    Gast

    Traurig. Einfach nur traurig und hohl.

    Das einzig sinnvolle was man mit solchen Menschen machen kann:
    a) Ab ins Arbeitslager für 1 Jahr, damit sie überhaupt was sinnvolles machen
    b) Gefängnis macht bei diesen Leuten keinen Sinn, sondern verursacht uns nur Kosten
    c) Geldstrafen… möglich, aber auch kaum sinnvoll
    d) Stadionverbot für mind. 5 Jahre sowieso (egal was für Zusatzstrafen)
    e) Zur Minenentschärfung in Afrika oder anderen ehemaligen Kriegsgebieten verwenden.

    Letzteres ist zwar menschenverachtend, aber wer so handelt, sollte sich nicht beschweren, wenn es die Gesellschaft (hoffentlich) iwann ihm gleich tut. Sinnlosere Gewalt und Hass gibt es nicht. Sowas … ach was reg ich mich auf: ab ins Minenfeld mit ihm. Ich bin mir sicher, er würde eine finden und entschärfen.