Tiziano Crudeli ist ein Held. Obwohl sich der Milan-Fan einst selbst durch eine Flasche roter Brause mit dem Fußball-Virus infiziert hatte, versucht Crudeli nun auf Teufel komm raus, andere Menschen vor diesem Schicksal zu bewahren. Tiziano Crudeli ist ein moderner Dr. Jekyll und Mr. Hyde, ein Hulk mit Hirn. Das Fußballvirus, mit dem nicht zu spaßen ist, gilt bei Fanatismus-Forschern als Virus mit dem höchsten Ansteckungsgrad und der verheerendsten Wirkung auf den äußeren zerebralen Hirnlappen. Es kann einen Mann den Verstand kosten, der fortan nur noch um den Fußball kreist und diesem Lieblingssport einen außergewöhnlich hohen Stellenwert zuweist. Mehr noch wirkt sich das Fußball-Virus allerdings auf die Gefühlswelt eines Menschen aus. Aus höchsten Höhen stürzen Infizierte über ein unberechenbares Phänomen namens „Spielverlauf“ manchmal in die tiefsten Tiefen mit immer noch einem tieferen Tiefpunkt (zuerst vor einem Millionenpublikum diagnostiziert von Professor Rudolf Völler aus Hanau, der sich im Selbstversuch der Kritik eines grimmepreisgekrönten Komikerduos namens Netzer & Delling aussetzte und daraufhin die Konfrontation mit einem gewissen „Weizen-Waldi“ suchte). Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei Infizierten aka „Fußball-Fans“ nicht selten bis hin zum Realitätsverlust auseinander („Bayern-Syndrom“), im deutschen Zentrum der Epidemie macht eine schwarz-gelbe Mutation die Einheimischen zu einer wahren Wand unkontrollierbarer Fußball-Emotionen. Wettleidenschaft, Spiel-, Internet- und andere Süchte wirken dagegen wie ein überkommener Witz längst vergangener Zeiten. FANartisch meint: Doch da ist ja noch Dottore Crudeli und sein Kampf gegen das Fußballvirus, der nicht selten wie ein moderner Kampf gegen Windmühlen anmutet. Don Crudeli reitet wieder, doch wir sind längst an den Fußball verloren und haben von der roten Brause des Teufels genascht. Don Crudeli wird sich einen anderen Sancho suchen müssen…

Fußball & Virus
Fußball-Fanatiker Tiziano Crudeli macht jetzt sogar Werbung…
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