5. Februar 2013 | Le Pissoir,News | Kommentare deaktiviert für Welche Fußball-Kinderbücher wir kaufen würden (Kinderbuch mit Fußball und Menschenfressern)

Welche Fußball-Kinderbücher wir kaufen würden (Kinderbuch mit Fußball und Menschenfressern)


Angesichts der Tatsache, dass nun auch das Wort „Menschenfresser“ aus gängigen deutschen Fußball-Kinderbüchern gestrichen werden soll, weil das einer ausgegrenzten Minderheit in Deutschland ein Dorn im Auge im Nachtisch ist und mit dieser kleinen Gruppe nicht gut Kirschen essen und diskutieren ist – Puh, langer Einstieg – …, deshalb beschreiben wir das Video oben mal ohne Menschenfresser, obwohl Ghana-Goalie Abdul Dauda mit der Kamera genau das simuliert: „Ich will Dir fressen!“ (O-Ton Poldi, politisch korrektes Zitat aus Hallo Spencer). Abdul Dauda bejubelt den Einzug Ghanas ins Halbfinale beim Afrika-Cup eben vor der Kamera auf seine ganz eigene Weise, die wir hier auch nicht mit Zombie umschreiben können, denn die bewegen sich ja – wie wir alle wissen – extrem langsam und stehen selten auf hohem Fußball-Niveau zwischen den Pfosten. Wobei: Früher wurden ja auch meist die Langsamsten und Lauffaulsten ins Tor gestellt. Aber wir schreiben hier jetzt kein Fußball-Kinderbuch – kaufen würden wir allerdings schon eines. Aber ohne Menschenfresser…

Das Wort „Menschenfresser“ oder gleich ganze Passagen könnte man in Fußball-Kinderbüchern locker mit modernen Fußballnachrichten füllen, die sich längst wie Märchen lesen: Der fliegende Robert Lewandowski wechselt zu Bayern München ins Schlaraffenland mit den Dollarzeichen, dem Bussi-Bussi-Prosecco und dem großen Bling-Bling. Als Antrittsgeschenk für Pep Guardiola – des Kaisers Königs neue Spieler. Spannendes Kinderbuch mit Fußball, oder? Aber Fußball kaufen, liebe Kinder? Europol berichtet im schlimmsten aller Fußball-Märchen von einer ganz bösen Geschichte mit harten Jungs, die mit Fußballwetten und mafiösen Manipulationen von Spielergebnissen das ganz große Geld im ganz großen Wettbetrug verdienen wollten. 700 Spiele sollen manipuliert worden sein, sagt Europol, und wenn wir Pech haben, könnte sogar ein Bundesligaspiel dabei gewesen sein: FC Bayern gegen Cottbus vielleicht, wenn man einigen Aussagen glauben schenken darf, die Laurentiu Reghecampf belasten (wollen sollen würden). In diesem Fußball-Kinderbuch wäre dann von 200.000 Euro die Rede, die finstere Serben von hinter den Bergen gezahlt haben sollen, damit ein gewisser Cottbus-Spieler einen Bayern-Sieg mit drei Toren Unterschied gesichert haben sollte, wenn er hätte gewollt haben können. Den journalistischen Gerüchte-Konjunktiv muss man sich bei Fußball-Kinderbüchern allerdings immer wegdenken. Bleiben wir also lieber beim Wort „Menschenfresser“ und meinen in Zukunft einfach die Wettmafia…

Wie im Fußball-Kinderbuch, das wir kaufen würden…
Wie Ghana-Torwart Abdul Dauda vor der Kamera zum Menschenfresser wurde
1 Video (Quelle: Youtube)