Dieser Fußball-Fehltritt ist es wert, wieder ausgegraben und in Heavy Rotation auf Video gespielt zu werden, gerade auch in Superzeitlupe… Denn die Rotation, die beim Fehltritt auf den Spieler mit all ihren Fliehkräften einwirkt, wurde vom leichten „Buffen“ des Gegenspielers erst so richtig in Schwung gebracht. Dem Angreifer mit einem gezielten Körperkontakt seinen Schwung so mitzugeben, dass dieser sich kraftvoll selbst außer Kraft setzt, ist eine uralte Technik, die Martial-Arts-Stile wie Wing Tsun dem Fußball Jahrhunderte voraushaben. Auch im Fußball gab es das immer schon, Verteidiger bringen dieses schöne Prinzip seit jeher mit mehr oder weniger Erfolg, mehr oder weniger fair nur zu gern zum Einsatz. Nur die Wirkung ist selten so schön zu bewundern, wie in diesem wunderschönen Fehltritt-Video. Ein Tanz von Kraft um eine Mitte, einem Ball geltend, der schon lange fort ist. Oder wie Rainer Maria Rilke sagen würde, wenn er Wolff-Christoph Fuss wäre:

Der Fehltritt

Sein Tritt ist vom Schwung der Sphären
so fehlgeleitet, dass er nichts mehr trifft.
Ihm ist, als ob es tausend Bälle wären
und hinter tausend Bällen nichts, was hilft.

Ungläubig reißt der Vorhang der Pupille
sich weitend auf – es geht Erkenntnis rein,
geht durch der Glieder nun entspannte Stille …
und hört im Liegen auf zu sein.

Der Fehltritt – Fußball in Heavy Rotation
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