Die Verwandlung oder: Knapp daneben ist auch vorbei
Als Rudi Flutschke eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Chancentod verwandelt. Der Stürmer lag auf seinem steifen, unbeweglichen Rücken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen untrainierten Waschbär-Bauch, auf dessen Höhe sich die Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch halten konnte. Seine über Nacht nun falsch eingehängten Beine strampelten unkontrollierbar und hilflos vor seinen ungläubigen Augen.
Das ist jedenfalls die Prosa-Version, die Rudi Flutschke seinem Trainer zur vermasselten Chance oben entschuldigend ins Poesie-Album geschrieben hat, unter dem Titel „Die Verwandlung“ – der wiederum von seinem Trainer vor den Augen der gesamten Mannschaft feierlich durchgestrichen wurde – Die Verwandlung – und mit der sarkastischen Bemerkung, von Verwandlung könne in dieser Szene ja keine Rede sein, durch die neue Überschrift „Knapp daneben ist auch vorbei“ ersetzt. Der Trainer war bei seinen Spielern auch wegen seines berüchtigten Humors äußerst beliebt…